Sonus
Agentur für Alte Musik

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Alte Musik — ganz feierlich:
Programme für Advent, Weihnachten und Passionszeit




Von Sternen, Hirten und dem Christkind




Ars Antiqua Austria: »Weihnachten bei Esterházys«
Advents- und Weihnachtsmusik von Haydns Vorgänger in der Hofkapelle der Fürsten Esterházy

picture Schloss EsterhazyDen meisten heutigen Musikfreunden dürfte er fast unbekannt sein, doch einstmals gehörte er zu den berühmtesten Komponisten seiner Zeit: Gregorius Josephus Werner (1693-1766) leitete seit 1728 die Geschicke der Esterházyschen Hofkapelle, komponierte eine enorme Menge geistlicher Musik, aber auch zahlreiche weltliche Werke; er beherrschte den alten a-capella-Stil ebenso wie den konzertanteren Barockstil des 18. Jahrhunderts, bei stets vollendet ausgefeilter Kontrapunktik.
Und nachdem Joseph Haydn ab 1761 zum Vizekapellmeister des Fürsten bestellt wurde, kann man selbst in dessen Werk deutlich die Einflüsse seines älteren Vorgesetzten Gregor Werner feststellen — dessen Streichquartette Haydn so lieb waren, dass er sie noch in den letzten Jahren seines eigenen Lebens höchstselbst bearbeitete und herausgab!

Besonders reizvoll sind jedoch auch die Vokalwerke für die Advents- und Weihnachtszeit, die Werner für seinen Fürsten schrieb: Komponiert für Sopran und Viola amabile, respektive für Tenor und zwei Chalumaux, zeigt sich in diesen Cantilenen Werners intensive Naturliebe und Volksfrömmigkeit, gepaart mit hochkomplexem Kontrapunkt und sicherem Sinn für melodische Weihnachts-Ohrwürmer.

Gunar Letzbor hat diese wunderschönen Werke wiederentdeckt und möchte sie in diesem Programm zusammen mit seinem Ensemble Ars Antiqua Austria auch dem modernen Publikum bekannt machen.
Neben den Vokalwerken (der Sopranpart wird hier von einem Knabensopran ausgeführt) stehen dabei einige der zweisätzigen Quartette Werners in der Edition Haydns, ein Concerto für Geigen und Chalumeaux, aber auch eine reizende weihnachtliche Pastorale dieses zu Unrecht vergessenen Komponisten.


Ars Antiqua Austria:
St. Florianer Sängerknabe - Sopran
Markus Miesenberger - Tenor

Gunar Letzbor - Violine, Viola amabile und musikalische Leitung
Barbara Konrad - Violine
Markus Miesenberger - Viola
Jan Krigovsky - Violone
Ernst Schlader - Chalumeau
Markus Springer - Chalumeau
Erich Traxler - Orgel/Cembalo


Preis: 7.000 €, plus Reisen und Hotel

Kontaktieren Sie uns gerne hinsichtlich möglicher Anschlusskonzerte, die Proben- und Reisekosten vergünstigen.

Genießen Sie hier die Sopran-Arie Gleich wie der Lilien aus der Advents-Cantilene zur Unbefleckten Empfängnis auf unserem YouTube-Kanal.

Hier finden Sie weitere Klangbeispiele aus diesem Programm von der gleichnamigen CD des Ensembles auf YouTube.



The Bach Ensemble & Joshua Rifkin: »Es ist erschienen«
Motetten und Kleine Geistliche Konzerte von Heinrich Schütz zu Advent und Weihnachten

Bild Heinrich SchützViele von Heinrich Schütz' Motetten aus der Geistlichen Chormusik 1648 und den Symphoniae Sacrae gehören zum festen Repertoire zahlreicher Kirchenchöre und Vokalensembles, erfreuen sich beim Publikum ungebrochener Beliebtheit. Die ebenso wunderschönen und so unglaublich raffiniert komponierten Kleinen Geistlichen Konzerte dagegen sind noch immer reichlich unbekannt im Lande: Für Amateursänger sind die meisten zu anspruchsvoll, in Programme mit Werken anderer Komponisten lassen sich die sehr variabel besetzten Stücke jedoch schwer einbauen.

Auch dies war ein Grund für Joshua Rifkin, der im kürzlich bei Bärenreiter/Metzler erschienenen Schütz Handbuch das Kapitel über die aktuellen Erkenntnisse zur Aufführungspraxis bei Schütz verantwortet hat, sie in diesem Programm zur Advents- und Weihnachtszeit neben den großen Motetten liebevoll zu berücksichtigen.

Und gleichzeitig zeigt der Musiker und Wissenschaftler mit seinem Bach Ensemble in seiner Programmzusammenstellung quasi exemplarisch, wie prachtvoll diese Musik geschrieben ist, wie intensiv sie ihre Hörer noch heute berührt — trotz, oder gerade wegen, ihrer durch den 30-jährigen Krieg bedingten, eher kleinen Besetzung!


The Bach Ensemble:

Gerlinde Sämann, Barbora Kabatkova - Sopran
Terry Wey - Altus
David Munderloh, Tore Tom Denys - Tenor
Felix Schwandtke - Bass

Marcin Szelest - Orgel

Joshua Rifkin - musikalische Leitung

Optional ist dieses Programm auch mit zusätzlichen zwei Violinen und einer Violone möglich.


Preis: 9.900 €, plus Reisen und Unterkunft

Kontaktieren Sie uns gerne für Informationen über mögliche Anschlusskonzerte, die Proben- und Reisekosten vergünstigen.

Eine Impression aus einer Probe von Schütz' Herzlich lieb hab ich dich, o Herr aus der Geistlichen Chormusik 1648 mit Joshua Rifkin und The Bach Ensemble finden Sie auf unserem YouTube-Kanal.

Diverse Klangbeispiele des Ensembles finden Sie außerdem auf unserer Website.



Ensemble Danguy: »Concerto de Noël«
Französische Weihnachtsmusik aus der Zeit Ludwigs XV.

picture DrehleierWir alle kennen die Berichte von als Schäferinnen und Hirten verkleideten Adeligen, die im Frankreich des 18. Jahrhunderts in prächtigen Parkanlagen durch die Büsche huschten – der um 1700 in der Upper Class entstandenen Mode folgend, das Leben der einfachen Landbevölkerung (reichlich idealisiert) zu imitieren.

In prunkvollen Palästen wurden da dann auch Instrumente gespielt, die zwar ihre Vorbilder in der Volksmusik, aber schon bald kaum noch etwas mit diesen Vorbildern gemein hatten. Zum Beispiel die Drehleier: Ursprünglich ein Bettler-Instrument, und nun plötzlich — von höfischen Instrumentenbauern reich verziert und technisch aufgerüstet — eines der beliebtesten Instrumente der besseren Kreise. So entstand zwischen etwa 1720 und 1760 ein enormer Schatz an teils hochkomplexen Kompositionen — Sonaten, Concerti etcetera — für dieses Instrument, die heute nicht zuletzt deshalb gänzlich unbekannt sind, weil es weltweit nur eine Handvoll Drehleiervirtuosen gibt, die in der Lage sind, die im 18. Jahrhundert entstandenen Werke zu spielen.
Eine davon ist Tobie Miller.

Schon damals hatte man in Frankreich aber auch sehr viel Freude an Weihnachtsliedern (Noëls). Quantität und Qualität dieser Stücke lassen auf eine reiche und bedeutende Tradition schließen und viele dieser Lieder werden auch heute noch gesungen, was von ihrer lang anhaltenden Attraktivität und Relevanz zeugt.
Im 18. Jahrhundert war es gleichzeitig üblich, besonders bekannte und beliebte Melodien in umfangreichere Kompositionen einzubauen. So entstanden Werke, die viele der Lieblingsweihnachtslieder der Zeit aufnehmen und in Konzert-, Triosonaten- oder sogar Duettform für verschiedene Instrumente — darunter die barocke Drehleier — arrangierten.

In diesem bezaubernden Programm von Ensemble Danguy unter Leitung von Tobie Miller kann das Publikum eine Auswahl solcher Werke aus dem Frankreich des 18. Jahrhunderts erleben. Hier erklingt ein ganz besonderes und ungeheuer charmantes Repertoire von Komponisten wie Michel Corrette, Michel de Lalande und Nicolas Chédeville: Musik, die seinerzeit in Adelskreisen hochbeliebt war, heute aber fast vergessen ist — und vor dem inneren Auge der Hörer eine pastorale Winterlandschaft erstehen lässt ...


Ensemble Danguy
Tobie Miller - barocke Drehleier, musikalische Leitung
Annie Dufresne - Sopran
Alice Humbert - barocke Drehleier
Ellie Nimeroski, Natalie Carducci - Barockvioline
Caroline Ritchie - Barockcello
Nadja Lesaulnier - Cembalo


Preis: 5.900 €, plus Reisen und Hotel

Kontaktieren Sie uns gerne hinsichtlich möglicher Anschlusskonzerte, die Proben- und Reisekosten vergünstigen.

Hier können Sie Ensemble Danguys Playlist auf unserem YouTube-Kanal ansehen. Und hier finden Sie Ausschnitte aus einem Live-Konzert beim Festival Oude Muziek Utrecht 2022.

Hier finden Sie weitere Klangbeispiele auf unserer Website.



laReverdie: »Stella nova — Der neue Stern«
Mittelalterliche Lieder zur Weihnachtszeit

picture WeihnachtIn ganz Europa pflegte man im Mittelalter ein ungewöhnlich reiches Repertoire für die Advents- und Weihnachtszeit, das weit über die streng liturgische Tradition hinausging, und mit dem die Menschen gerade diese besonders gefühlsbetonte Zeit des Jahres feierlich ausschmücken wollten.
Dieses Programm von laReverdie vermittelt einen Eindruck dieser Reichhaltigkeit, in Form einer bunten und feierlichen Weihnachtsreise durch Europa.

Dabei starten die Musiker mit dem Kult des Heiligen Nikolaus — demselben übrigens, der inzwischen vielerorts zum Weihnachtsmann befördert wurde. Doch der eigentliche Nikolaos war ein heiliger Bischof aus Kleinasien im 4. Jahrhundert, dessen Fest um die Wintersonnenwende herum gefeiert wurde. Er teilte seine Attribute ursprünglich mit anderen nordischen Gottheiten wie Wotan oder Thor, und wurde im Mittelalter von Island bis Italien verehrt.
In einer Art Prolog des Programms spielen die Musiker von laReverdie in einer englischen Andachtssequenz und Motette auf die pittoresken Wunder dieses Heiligen an — der seinerzeit noch nicht im Verdacht stand, einmal jährlich durch den Kamin rutschend Hausfriedensbruch zu begehen ...

Französische Motetten und englische Kantilenen erzählen dann von der Geburt Christi: Spiegel einer Andacht, die sowohl das große Ereignis selbst als auch die Mutter Gottes als Medium der Erlösung feiert; denn aufgrund der weit verbreiteten Marienverehrung im 13. und 14. Jahrhundert wird die Geburt Christi oft in seiner Mutter repräsentiert. Bei mehrstimmigen Motetten legte man gar verschiedene Texte übereinander, die sich auf dasselbe Thema konzentrieren, um die Feierlichkeit des Anlasses gewissermaßen zu potenzieren.

Das Programm endet mit einer Auswahl französischer Motetten und italienischer Laude, welche die Geschichte des Kometen (Stella nova) besingen, der bereits im jüdischen Buch Numeri verehrt wurde und dessen helles Licht die Heiligen Drei Könige dazu brachte, das heilige Kind mit kostbaren Gaben zu ehren.


laReverdie:
Claudia Caffagni - Gesang, Laute, Glocken
Livia Caffagni - Gesang, Blockflöten, Fidel
Elisabetta de Mircovich - Gesang, Fidel, Symphonia
Teodora Tommasi - Gesang, Harfe, Blockflöten


Preis: 3.800,- Euro, plus Reisen und Unterkunft

Kontaktieren Sie uns gerne für Informationen über mögliche Anschlusskonzerte, die Proben- und Reisekosten vergünstigen.

Hören Sie hier einen Livemitschnitt der Lauda Stella nova de le genti auf unserem YouTube-Kanal.

Lauschen Sie hier einem Stück aus diesem Programm, der Cantilena Sainte Nicolas Godes druth des San Godric di Finchale von einer dem heiligen Nikolaos gewidmeten CD auf unserem YouTube-Kanal.



Per-Sonat: »O süßer Jesu«
Lauden und Lieder zu Weihnachten um das Jahr 1500

picture Madonna dei LaudesiEnsemble Per-Sonat unter Leitung von Sabine Lutzenberger lässt in diesem reizvollen Programm ungehörte Schätze aus dem reichen Repertoire italienischer Weihnachtsmusik des Spätmittelalters und der Renaissance erklingen.

Im Zentrum des Programms stehen dabei volkstümliche Lauden aus der bedeutenden Handschrift Laudario di Cortona, die bis in die Zeit des Franz von Assisi zurückgehen: Geistliche Lobgesänge, die auf innige und ursprüngliche Weise das Weihnachtswunder besingen. Daneben erklingen aber auch mehrstimmige Lauden der Renaissance, deren süße, doch gänzlich ungekünstelte Sprache die spätmittelalterliche Tradition im volkstümlichen Charakter fortführt.

Im dritten Teil des Programms erzählt Oswald von Wolkenstein (1377-1445) in seinem Lied In Suria mit breiten hal, er habe das Weihnachtswunder selbst gesehen, und in Keuschlich geboren besingt er die Gottesmutter Maria und die Geburt Jesu.

Abgerundet wird das Programm schließlich von geistlicher Musik aus Burgund: Der franko-flämische Komponist und Sänger Johannes Brassart (geb. um 1405) bereiste mehrmals Italien und war an der päpstlichen Kapelle in Rom angestellt. Seine dreistimmige Motette Gratulemur christi cole concinentes Noe noe besingt in inniger, ungemein kunstvoller Weise die Geburt Christi und die Erlösung der Menschheit.


Per-Sonat
Colin Balzer - Tenor
Elizabeth Rumsey - Fidel, Viola da Gamba
Baptiste Romain - Fidel, Renaissancevioline
Marc Lewon - Laute
Sabine Lutzenberger - Gesang, Leitung


Preis: 4.400 €, plus Reisen und Unterkunft

Kontaktieren Sie uns gerne für Informationen über mögliche Anschlusskonzerte, die Proben- und Reisekosten vergünstigen.

Hören Sie eine Kostprobe von Per-Sonat hier mit einem der berühmtesten Lieder des Walther von der Vogelweide in ihrer Playlist auf unserem YouTube-Kanal.



Von Leiden, Tod und Erlösung



Per-Sonat: »Lamentationen«
Über die Trauer als universales Gefühl

picture Ludwig XV.Der antike Dichter Quintus Horatius Flaccus (65 - 8 v. Chr.) war neben Vergil und Ovid einer der bedeutendsten römischen Dichter des Augusteischen Zeitalters. Seine Dichtkunst wurde aber auch im Mittelalter noch hoch geschätzt und reich rezipiert.

Wie populär seine Oden damals tatsächlich waren, zeigen insbesondere die Neuschöpfungen von Melodien, die diesen Dichtungen im 11. Jahrhundert unterlegt wurden, um diese in der christlichen Liturgie zu singen. Und dabei störte man sich nicht im geringsten daran, dass sie ursprünglich keinerlei christlichen Bezug aufwiesen, sondern verwurstete sie schamlos für hochdramatische Passionsgesänge und Lamentationen!
Denn das Gefühl der Trauer — so scheint man schon im Mittelalter klar erkannt zu haben — ist ein universales, zeitüberspannendes Gefühl.

Neben solch erlesenen Recyclingprodukten des Mittelalters erklingen in diesem Programm, das Sabine Lutzenberger für ihr Ensemble Per-Sonat zusammengestellt hat, aber auch Organa aus dem 9. Jahrhundert, nach den Regeln der Musica enchiriadis, ebenso wie das Responsorium Vox in Rama aus dem späten 10. Jahrhundert: Es erzählt von Rachel, die den Tod ihrer Kinder beweint. Das gleiche Thema findet sich in einem Lamento des späten 11. Jahrhunderts aus St. Martial de Limoges wieder, das als Zwiegespräch zwischen der klagenden Mutter Rachel und einem tröstenden Engel angelegt ist. Eine weitere Klage in diesem Programm ist das Planctus David von Petrus Abelardus, in dem David den Tod König Sauls und dessen Sohnes Jonathan beweint.

In all diesen Werken offenbart sich dem Konzertbesucher: Unsere Zeit, so dramatisch sie uns in mancher Hinsicht scheinen mag, hat die Klage nicht gepachtet. Trauer ist eine universale Emotion, die Menschen über alle Epochen-, Länder- und Religionsgrenzen hinweg in stets gleicher Intensität bewegte und bewegt.
Dieses Programm, das mit seinen Texten und Melodien fast zwei Jahrtausende überspannt, macht dies nur zu deutlich.


Per-Sonat
Christine Mothes - Gesang
Jasmina Črnčič - Gesang
Hanna Marti - Gesang, Harfe, Leier
Marc Lewon - Karolingische Cytara, Leier, Gesang
Sabine Lutzenberger - Gesang, Leitung


Preis: 4.400 €, plus Reisen und Unterkunft

Kontaktieren Sie uns gerne für Informationen über mögliche Anschlusskonzerte, die Proben- und Reisekosten vergünstigen.

Hören Sie Per-Sonat in Aktion auf unserem YouTube-Kanal.



Le Miroir de Musique: »Guilaume de Machaut und das Angesicht des Todes«
Christliche und weltliche Liebe und ihr Ende in Trauer und Tod

Bild MachautGuillaume de Machaut (um 1305-1377) — der größte Dichter und Komponist des 14. Jahrhunderts in Frankreich — verstand die Idee des Todes als sehr bedeutsames poetisches Element, das sein musikalisches und literarisches Werk nachhaltig prägte.
Und obwohl Machaut in der unruhigen Zeit des 14. Jahrhunderts fast ständig mit dem physischen Tod auch ihm nahestehender Menschen konfrontiert gewesen sein dürfte, erforscht er in seinen Werken doch nicht zuletzt den mort d‘amour — den Tod der Liebe —, der manchmal gleichwohl auch die Befreiung von den Qualen symbolisiert, die der Liebende erduldete, oder die Trauer der Trennung.

Wie in seinen Chansons behandelt Machaut das Thema der Knechtschaft der Liebe und der absoluten Hingabe des Liebenden an seine holde Dame auch in vielen der Motetten, die in diesem Programm erklingen. Einige der diesen Werken zugrundeliegenden Melodien thematisieren jedoch auch den Tod im religiösen Kontext: das Opfer Christi am Kreuz, das Totenamt, die Geschichte Hiobs oder die Trauer um den Tod Absalons. Die Motette Fera pessima dagegen nimmt gleichzeitig Bezug auf den Zugriff des Teufels und das Unglück des Hundertjährigen Krieges — mit einem großartigen Plädoyer für ein Ende von Stolz und Neid!

So zeigt dieses Programm von Baptiste Romain und seinem Ensemble Le Miroir de Musique, wie nahe Eros und Thanatos, christliche und weltliche Liebe für die Menschen des Mittelalters beeinanderlagen, wie sehr der Tod als großer Gleichmacher fungierte. Und, konzipiert für die vielfältigen Farben, die durch eine gemischte Formation von Stimmen und Instrumenten entstehen können, erkundet es außerdem die subtile Beziehung zwischen Text und Musik, die Machauts unvergleichlichen Stil auszeichnet und so faszinierend macht.


Le Miroir de Musique
Tessa Roos - Sopran
Sabine Lutzenberger - Sopran
Jacob Lawrence - Tenor
Raitis Grigalis - Bariton
Elizabeth Rumsey - Fidel
Marc Lewon - Laute, Quinterne
Rui Stähelin - Laute, Bass
Baptiste Romain - Fidel, Dudelsack und Leitung


Preis: 6.800,- Euro, plus Reise und Unterkunft

Hören Sie hier Machauts dramatische Motette Obediens usque ad mortem in einem Livemitschnitt des Ensembles auf unserem YouTube-Kanal.



Le Miroir de Musique: »In ciel d'amor divino — im Himmel göttlicher Liebe«
Venezianische Volksfrömmigkeit in den Passionsgesängen der Laudesi

Bild VenedigDie Laude, wie sie um 1500 herum in Venedig aufgeführt wurden, sind Stücke, die vor allem vom Leiden Christi und der Figur der Jungfrau Maria erzählen. Manche sind in lateinischer Sprache, noch mehr aber mit italienischem Text — war doch die usprüngliche Idee der Franziskanermönche, die dieses Genre initiiert hatten, mit den Laude gerade das einfache Volk anzusprechen.
Schon ab dem späten 14. Jahrhundert erklangen diese Gesänge in Gottesdiensten; damals noch eher homophon und schlicht in der Struktur, und aufgeführt von sogenannten Laudesi: Sängern und Musikern, die extra zu diesem Zwecke von den sechs religiösen Bruderschaften Venedigs angestellt waren.
Mit der Verbreitung der frankoflämischen Vokalpolyphonie in Italien wurden um 1500 herum dann auch die Laude immer raffinierter, immer polyphoner — vor allem in Venedig, wo Ottaviano Petrucci zwei große Sammlungen solcher Andachtsstücke veröffentlichte.

Die Stücke, die Le Miroir de Musique unter Leitung von Baptiste Romain in diesem Programm präsentiert, empfinden diese Entwicklung in einer auf die Passionszeit ausgerichteten Auswahl von Stücken nach: Zuerst sind da die besonders lebendigen, textnah gestalteten und oft sehr rhythmischen Werke aus der frühen Phase dieser Musik, dann gehen die Musiker über zu solchen, in denen bekannte Melodien der Zeit — insbesondere übrigens von Liebesliedern ... — mit neuen, andächtigen Texten unterlegt und dann im frankoflämischen Stile als Contrafakturen bearbeitet wurden.

Und genau das, was diese Werke der venezianischen Renaissance in ihrer Zeit so besonders machte, lässt sie auch für heutige Hörer noch so reizvoll erscheinen: Ihre ungeheure Lebendigkeit, ihre lautmalerische Textausdeutung, ihr rhythmischer Schwung. Also, Passionszeit hin oder her: Volksnah sind sie auch für's heutige Volk noch!


Le Miroir de Musique:

Die optimale Besetzung für dieses Programm ist:
Jessica Jans - Sopran
Sabine Lutzenberger - Mezzosopran
Dina König - Alt
Jacob Lawrence - Tenor
Elizabeth Rumsey - Viola d'arco, Streichleier
Baptiste Romain - Viola d'arco, Lira da braccio, Renaissancevioline und Leitung
Marc Lewon - Laute
Rui Stähelin - Laute

Es sind aber auch kleinere Besetzungen (ab fünf Musikern) denkbar.


Preis: 6.800,- €, plus Reisen und Hotel (für die Besetzung mit acht Musikern)

Kontaktieren Sie uns gerne wegen möglicher Anschlusstermine, durch die sich der Preis reduziert!

Sehen und hören Sie hier ein Video mit solch einer Lauda auf unserem YouTube-Kanal.



laReverdie: »Von Dunkel und Licht«
Das Kreuz als Symbol der Erlösung im Mittelalter

picture KreuzDie Passions- und Osterzeit ist wahrscheinlich diejenige im Kirchenjahr, die Musiker und Komponisten zu allen Zeiten zu intensivsten Anstrengungen anspornte, Werke auf höchstem Niveau hervorzubringen.
In diesem Programm möchte laReverdie seinen Hörern einen besonders faszinierenden Teil dieses Repertoires vorstellen und dabei einen Weg vom Dunkel ins Licht nachzeichnen — der sich nicht nur in den Titeln der aufgeführten Werke, sondern auch in der Atmosphäre der ausgewählteW Stücke manifestiert.

Dies beginnt mit französischen Motetten des 13. Jahrhunderts, in denen das Kreuz aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und erforscht wird. Daneben beschreibt jedoch auch ein Conductus aus dem berühmten französischen Manuskript des Roman de Fauvel die Kreuzigung mit Vergleichen zwischen den Nägeln des Kreuzes (clavus) und den Schlüsseln der Kirche (claves), und mit einem Ausfall gegen die klerikale Korruption, welche die gottgegebene Vorherrschaft der Kirche überwältigte und metaphorisch die Schlüssel in Nägel verwandelte.

Im 13. Jahrhundert erlebte der Text der Marienklage, des Planctus Mariae, in verschiedensten religiösen Ausprägungen und künstlerischen Genres in ganz Europa eine Blütezeit, sowohl in lateinischen als auch in volkssprachlichen Texten. In Italien enthält beispielsweise das Laudario von Cortona mehrere Lauden, deren Texte ein Monolog Marias unter dem Kreuz sind.
Ein weiteres Beispiel dafür in diesem Programm ist das berühmte Stabat mater von Jacopone da Todi.
Und natürlich darf in einem Programm zu Tod und Erlösung die Ostersequenz Victimae paschali laudes nicht fehlen: wahrscheinlich im 11. Jahrhundert komponiert, wurde sie als Teno , als Hauptthema einer italienischen Motette verwendet, die der Heiligen Maria gewidmet ist. Und in diesem Programm erklingt sie außerdem als Tenor eines von Elisabetta de Mircovich komponierten Instrumentalstücks — das den musikalischen Weg vom Dunkel ins Licht strahlend abschließt.


laReverdie:
Claudia Caffagni - Gesang, Laute, Glocken
Livia Caffagni - Gesang, Blockflöten, Fidel
Elisabetta de Mircovich - Gesang, Fidel, Symphonia
Teodora Tommasi - Gesang, Harfe, Blockflöten


Preis: 3.800,- Euro, plus Reisen und Unterkunft

Kontaktieren Sie uns gerne für Informationen über mögliche Anschlusskonzerte, die Proben- und Reisekosten vergünstigen.

Hier können Sie die Motette Mors a primi patris des Perotinus Magnus aus dem 13. Jahrhundert auf unserem YouTube-Kanal probehören.



The Bach Ensemble & Joshua Rifkin: »Die mit Tränen säen«
Motetten und Kleine Geistliche Konzerte von Heinrich Schütz zur Passionszeit

Bild Rubens: KreuzigungViele von Heinrich Schütz' Motetten aus der Geistlichen Chormusik 1648 und den Symphoniae Sacrae gehören zum festen Repertoire zahlreicher Kirchenchöre und Vokalensembles, erfreuen sich beim Publikum ungebrochener Beliebtheit. Die ebenso wunderschönen und so unglaublich raffiniert komponierten Kleinen Geistlichen Konzerte dagegen sind noch immer reichlich unbekannt im Lande: Für Amateursänger sind die meisten zu anspruchsvoll, in Programme mit Werken anderer Komponisten lassen sich die sehr variabel besetzten Stücke jedoch schwer einbauen.

Auch dies war ein Grund für Joshua Rifkin, der im kürzlich bei Bärenreiter/Metzler erschienenen Schütz Handbuch das Kapitel über die aktuellen Erkenntnisse zur Aufführungspraxis bei Schütz verantwortet hat, sie in diesem Programm zur Passionszeit neben den großen Motetten liebevoll zu berücksichtigen.

Und gleichzeitig zeigt der Musiker und Wissenschaftler mit seinem Bach Ensemble in seiner Programmzusammenstellung quasi exemplarisch, wie prachtvoll diese Musik geschrieben ist, wie intensiv sie ihre Hörer noch heute berührt — trotz, oder gerade wegen, ihrer durch den 30-jährigen Krieg bedingten, eher kleinen Besetzung!


The Bach Ensemble:

Gerlinde Sämann, Barbora Kabatkova - Sopran
Terry Wey - Altus
David Munderloh, Tore Tom Denys - Tenor
Felix Schwandtke - Bass

Marcin Szelest - Orgel

Joshua Rifkin - musikalische Leitung

Optional ist dieses Programm auch mit zwei zusätzlichen Violinen und einer Violone möglich.


Preis: 9.900 €, plus Reisen und Unterkunft

Eine Impression aus einer Probe von Schütz' Herzlich lieb hab ich dich, o Herr aus der Geistlichen Chormusik 1648 mit Joshua Rifkin und The Bach Ensemble finden Sie auf unserem YouTube-Kanal.

Diverse Klangbeispiele des Ensembles finden Sie außerdem auf unserer Website.



Ars Antiqua Austria: »Oratorium de Passione«
Sensationsfund: die erste bekannte katholische Passionskomposition in deutscher Sprache

picture Aumann-Passion DeckblattEs ist ein in zweierlei Hinsicht sensationeller Fund, der Gunar Letzbor da in der prachtvollen Bibliothek des Stiftes St. Florian bei Linz in die Hände geriet: Eine Passion des Komponisten und Augustiner-Chorherren Franz Josef Aumann (1728-1797).
Denn nicht nur entdeckte Letzbor mit diesem Oratorium de Passione Domini Nostri Jesu Christi ein fantastisch expressives Werk, sondern außerdem dürfte es sich dabei auch noch um die früheste katholische Passionskomposition in deutscher Sprache handeln, die wir bislang kennen.

Doch noch in anderer Hinsicht ist das etwa 75-minütige Werk außergewöhnlich, nämlich in seiner Perspektive: Diese Passionsmusik setzt nach der erfolgten Kreuzigung Jesu an. Aumann beleuchtete darin Stimmungsbilder und vertonte seelische Betrachtungen der Anwesenden, die das Unfassbare emotional aufarbeiten: Selbst der Sünder kann sich dieser Trauer nicht entziehen, sein Herz wird weich und er beweint den Tod Jesu Christi.
Und das alles in deutscher Sprache — ein echtes Novum in der katholischen Kirchenmusik der Zeit, das gleichwohl auch den meisten heutigen Hörern näher liegt, als lateinischer Text!

Gunar Letzbor und Ars Antiqua Austria haben das Stück nach Jahrhunderten der Vergessenheit wiederentdeckt und — im Verein mit einer außergewöhnlichen Sängerriege — möchten sie beweisen, dass es auch heutige Musikliebhaber noch so unmittelbar und intensiv berührt wie die Hörer vor 250 Jahren.


Ars Antiqua Austria:
St. Florianer Sängerknabe - Sopran
Alois Mühlbacher - Altus
Markus Miesenberger - Tenor
Alexandre Baldo - Bass

Sieben Instrumentalisten

Gunar Letzbor – musikalische Leitung


Preis: 11.400 €, plus Reisen und Hotel

Hier können Sie einem ersten Eindruck des Passionsoratoriums lauschen, in einem Ausschnitt der kürzlich erfolgten CD-Einspielung: Der Bass-Arie Mein Jesus hängt am Kreuzesstamm.

Genießen Sie hier außerdem einen Livemitschnitt einer Messe von Aumann mit Ars Antiqua Austria und den St. Florianer Sängerknaben auf unserem YouTube-Kanal.




Sonus - Agentur für Alte
Leitung: Andrea Braun
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