Dominik Wörner studierte Kirchenmusik in Stuttgart (A-Examen), Musikwissenschaft und Cembalo in Fribourg, Orgel und Gesang in Bern (beides mit Solistendiplom). Sein maßgeblicher Lehrer in Gesang war Jakob Stämpfli. 2002 gewann er beim XIII. Internationalen Bach-Wettbewerb im Fach Gesang den Ersten Preis und einen Sonderpreis des Leipziger Barockorchesters. Vertiefende Studien, die er in Zürich bei Irwin Gage in dessen Meisterklasse für Liedinterpretation mit Auszeichnung abschloss, vervollständigten seine Ausbildung.
Mit den großen Oratorienpartien seines Fachs (von Monteverdis Marienvesper bis Verdis Requiem) gastierte er erfolgreich in fast allen Ländern Europas, den U.S.A., in Asien und Australien unter Dirigenten wie Carl Saint Clair, Christophe Coin, Thomas Hengelbrock, Philippe Herreweghe, Sigiswald Kuijken, Helmuth Rilling oder Masaaki Suzuki – dabei finden in besonderem Maße seine Bach-Interpretationen international Anerkennung.
Eine Reihe von CD-Einspielungen für Labels wie Accent, BIS, Capricio, Harmonia mundi France, K 617, Musica Rinata oder ORF Edition Alte Musik – darunter auch preisgekrönte Aufnahmen (Echo-Klassik-Preis, Diapason d'Or) – und TV-/Rundfunkübertragungen für BBC, BR, NDR, ORF, RAI, SRP2 oder SWR dokumentieren mittlerweile das außergewöhnliche Können des jungen Sängers.
Sein erfolgreiches Operndebüt gab der Bassbariton bei den Barock-Opernfestspielen in Solothurn in der Titelpartie von Jean-Jacques Rousseaus "Le Devin du village" – einer Produktion, die in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Radio DRS 2 beim Label cpo als CD erschienen ist. Diese Saison ist er beim Murten Classics Festival in der Rolle des Dulcamara in Donizettis "L´elisir d´amore" zu hören. In der kommenden Spielzeit gastiert der junge Künstler als Apollo in Händels "Apollo e Dafne" in Solothurn und ist mit Haydns Oper "L´infedelta delusa" in Mailand und München eingeladen.
Darüber hinaus gilt sein lebhaftes Interesse der zeitgenössischen Musik. So hat er bereits mehrere für ihn geschriebene Werke uraufgeführt, darunter Canticum Canticorum von Marco Sofianopulo oder die Lamentatio und das Triptychon von Werner Jacob als Produktion für den bayerischen Rundfunk.
Große Bedeutung hat für ihn auch der Liedgesang: Schuberts Winterreise führte er mit großem Erfolg in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf. Die Süddeutsche Zeitung schrieb nach einer Aufführung im Max-Joseph-Saal in München: "Exemplarisch und berührend." Kürzlich gab er sein Liedrezitaldebüt in Japan in der Toppan Hall Tokyo mit einer multimedialen Aufführung der "Schönen Magelone" von Johannes Brahms.
Sein Interesse gilt auch wiederentdeckten Komponisten wie dem Schubert-Freund Franz Lachner, dessen Lieder für Bass und Hammerflügel in einer Auswahl für ORF Edition Alte Musik mit Christoph Hammer eingespielt wurden. Beim Internationalen Festival "The Next Generation II", das Künstler des 21.Jahrhunderts vorstellte, begeisterte er im Harenberg City-Center in Dortmund mit einem Liedrezital über "Hugo Wolf und der Wiener Jugendstil". Die westfälische Presse schrieb: "Dominik Wörner nahm die Besucher mit perfektem Stimmsitz und einer beinah einzigartigen Gestaltung für sich ein. Mit seiner warmen, außerordentlich farbenreichen Stimme und expressiv sprühender bis innig glühender Gestaltungskraft verlieh er den Liedern eine fesselnde Strahlkraft."
Dominik Wörner ist außerdem Gründer und Künstlerischer Leiter einer eigenen Konzertreihe in seiner pfälzischen Heimat, des Kirchheimer Konzertwinters.
SONUS über Dominik Wörner:
Dominik Wörners warmer Bariton klingt weich und geschmeidig, tendiert aber dennoch nicht zur Breite, sondern bleibt stets schlank geführt, obschon der Sänger durchaus mit großem Volumen gesegnet ist. So fallen ihm zwar Koloraturen leicht, singt er locker und beweglich auch in diffiziler, konzertanter Musik, doch wirkt seine warme, schlackenlos geführte Stimme gerade auch auf langen Tönen ausgesprochen faszinierend auf sein Publikum. Dazu kommt, dass der Bariton sehr bewusst und überlegt musikalisch zu gestalten weiß, wunderbare Spannungsbögen zieht und feinsinnig interpretiert.
Dennoch versteht er es als im Ensemblegesang reich erfahrener, sehr sensibler Musiker auch bestens, sich in ein Klangbild einzufügen und sich farblich und interpretatorisch in ein musikalisches Ganzes einzupassen.
Hörproben
Johann Sebastian Bach: Ich hab in Gottes Herz und Sinn, BWV92, Rezitativ 'Es kann mir fehlen nimmermehr'
Johann Sebastian Bach: Ich hab in Gottes Herz und Sinn, BWV92, Aria: Das Brausen von den rauhen Winden
Hugo Wolf: Abschied
Franz Schubert: Aufenthalt