Der tschechische Bassist Jaromír Nosek absolvierte die Pädagogische Fakultät der Karlsuniversität in Prag, das Prager Konservatorium und die Akademie der musischen Künste in Prag. Er erhielt außerdem Stipendien für Studienaufenthalte an der Dartington International Summer School, an der Accademia Chigiana in Siena und am Conservatorio Santa Cecilia in Rom.
Schon während seiner Studiums begann der Sänger, in Tschechien, aber auch international, mit diversen renommierten Orchestern und Vokalensembles zusammenzuarbeiten. Inzwischen konzertiert er regelmäßig mit beispielsweise Collegium 1704, Cappella Mariana, Prager Symphonieorchester FOK, Warschauer Philharmoniker, Concerto Palatino, Gli Angeli Genève, La Venexiana, Wrocław Baroque Ensemble, Doulce Mémoire und Lautten Compagney; dabei ist er mit Dirigenten wie Václav Luks, José Cura, Stefano Montanari, Rudolf Lutz oder Christophe Rousset tätig. Jaromír ist bei zahlreichen internationalen Festivals aufgetreten, darunter der Prager Frühling, die Salzburger Festspiele, das Festival d'Ambronay, die Settimana Musicale Senese, das Festival Oude Muziek Utrecht, das Bach Festival Montréal, oder das Festival del Centro Histórico de la Ciudad de México.
Als Opernsänger ist er sowohl im In- als auch im Ausland aufgetreten; er hatte die Hauptrolle in Antonio Vivaldis Serenata La Senna Festeggiante, und das Opernpublikum hat ihn vielleicht schon in einer Reihe anderer Rollen gesehen: Claudio Monteverdis Caronte (L'Orfeo) und Seneca (L'incoronazione di Poppea), Ortensio in Antonio Caldaras L'Amor non ha legge, oder Wolfgang Amadeus Mozarts Figaro (Le nozze di Figaro), Il Commendatore (Don Giovanni) und Sarastro (Die Zauberflöte).
Er wirkte an der Aufnahme von über 40 CDs mit, von denen viele bedeutende internationale Preise erhielten, wie den Choc du Monde de la Musique, den Fryderyk oder den ICMA (Internationaler Preis für klassische Musik).
SONUS über Jaromir Nosek:
Jaromirs besondere Stärke ist seine enorme - und für einen Bassisten wirklich außergewöhnliche - Flexibilität: Seine Stimme ist in baritonalen Höhenlagen ebenso klangschön und beweglich wie in schwarzen Tiefen; er vermag ihr zarte Wärme ebenso zu verleihen wie stählerne Härte; er fasziniert mit rasanten Koloraturen ebenso wie mit ungemein spannungsreichen Legato-Linien, die er musikalisch zielbewusst zu gestalten versteht. Dazu verfügt er über ein ausgezeichnetes Gehör, intoniert perfekt und erfühlt sicher die Atmosphäre der Werke, denen er sich widmet.
Diese technischen Fähigkeiten verleihen ihm auf musikalischer Ebene eine sehr reiche Ausdruckspalette. So vermag er eine Passionsarie mit großem Ernst und intensiver Tragik zu interpretieren, aber auch einen fröhlichen Figaro oder einen würdigen Seneca vollkommen authentisch und überzeugend darzustellen.
So ist Jaromir als Solist ein außergewöhnlich guter Musiker, der sich mühelos in jede Interpretation eines Dirigenten, eines Konzertmeisters einzufühlen weiß, außerdem aber auch ein sehr erfahrener Ensemblesänger mit viel Freude an der Erarbeitung eines optimalen Ensembleklangs.
Hörproben
Johann Sebastian Bach: Arie 'Gerne will ich mich bequemen' - live
Johann Sebastian Bach: Rezitativ 'Der Heiland fällt vor seinem Vater nieder' aus 'Matthäus Passion' - live
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Johann Sebastian Bach: Rezitativ 'Sehet, sehet' aus der Kantate 'Nun komm der Heiden Heiland, BWV 61' - live
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